Hinweisschreiben zu menschenrechtlichen Risiken in der brasilianischen Sojalieferkette
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Die größten Fleischproduzenten Deutschlands stehen möglichweise in Verbindung zu Menschenrechtsverletzungen und Naturzerstörung großer Flächen im brasilianischen Cerrado. Es gibt starke Hinweise darauf, dass sie Soja in ihren Lieferketten verwenden, bei dessen Anbau diese Risiken bestehen.
Gemeinsam mit unseren Partnern Deutsche Umwelthilfe (DUH) und Mighty Earth fordern wir das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) auf, Untersuchungen in Bezug auf die Fleischproduzenten Tönnies, Westfleisch und Rothkötter aufzunehmen. Wir sehen derzeit keine hinreichenden Beweise dafür, dass die Konzerne Umweltzerstörung und Menschenrechtsverstöße in ihren Lieferketten identifizieren und adressieren, so wie es das deutschen Lieferkettengesetz von ihnen fordert.
Zwar haben die Unternehmen Zusagen gegeben und sind auch rechtlich verpflichtet, ihre Lieferketten zu prüfen und gegebenenfalls anzupassen, aber die Entwaldung und die Umwandlung großer Flächen einheimischer Vegetation sowie die damit verbundenen Menschenrechtsverletzungen bleiben seit dem 1. Januar 2023 weiter bestehen. Eine Prüfung durch die Behörde scheint auch deshalb dringend notwendig. Ein neuer Bericht der DUH und Mighty Earth enthält ebenfalls Hinweise darauf, dass in den Lieferketten der Fleischverarbeiter Soja enthalten ist, das möglicherweise mit Vertreibung, Landraub, Abholzung und dem übermäßigen Einsatz von Pestiziden im brasilianischen Cerrado in Verbindung steht.