Recht und Gesetz sind unsere Instrumente für den Schutz von Menschenrechten, Lebensräumen und unser aller Zukunft. Wir verstehen sie als den wirkungsvollsten Weg, die Machtverhältnisse zwischen Politik, Wirtschaft und Menschen zurück ins Gleichgewicht zu bringen.
Wir helfen Regierungen beim Verfassen von Umweltgesetzen und unterstützen Regulierungsbehörden bei ihrer Durchsetzung. Wir haben bereits Europas ältesten Wald vor der Zerstörung bewahrt, den Weg für Umweltklagen in China geebnet und den Gemeinden in Afrikas letztem großen Regenwald geholfen, illegalen Holzeinschlag zu verhindern.
Wir machen Informationen zu geltenden Gesetzen und Richtlinien für die Menschen verfügbar, die vor Ort leben und arbeiten. So stellen wir sicher, dass diese Informationen bei Verstößen und Zuwiderhandlungen für Betroffene rechtssicher abrufbar sind.
Wir verklagen umweltschädliche Unternehmen und helfen ihnen, ihr Geschäftsmodell nachhaltig und zukunftssicher zu gestalten. Denn der Schutz unserer Erde geht uns alle an.
Das sind einige der Erfolge in 2023
Dezember 2023
Auch wenn es um die Reduktion von Treibhausgasemissionen geht, schrecken wir nicht vor den größten deutschen Energiekonzernen zurück. Der Kohlegigant LEAG zieht die Pläne für eine umstrittene Müllverbrennungsanlage zurück. Wir hatten eine Klage unterstützt, die sich gegen die Genehmigung dieser Anlage gerichtet hat.
Oktober 2023
Wir haben unseren ersten Fall im Bereich Landwirtschaft gegen die italienischen Behörden gewonnen, um die Bürger*innen und den berühmten Vico-See vor der Verschmutzung durch intensive Landwirtschaft zu schützen. Die intensive Landwirtschaft führte zu einer gefährlichen Menge an Düngemitteln, die in den See flossen, die Tierwelt töteten und den See für die Menschen vor Ort nicht mehr trinkbar machten.
Juli 2023
Wir müssen aktiv werden und verlorene Ökosysteme wiederherstellen, um unsere Lebensgrundlagen und das Klima wirksam zu schützen. Wir begleiten den historischen Prozess eines neuen europäischen Renaturierungsgesetzes und setzen uns für seine Annahme im EU-Parlament ein – mit Erfolg! Die Abstimmungen fielen positiv aus und das Gesetz wird Realität.
Juli 2023
Vor dem belgischen Verfassungsgericht wird ein Urteil erlangt, das Geschichte schreibt: Die Genehmigung für ein milliardenschweres Kunststoffprojekt im Hafen von Antwerpen wird zugunsten von Umwelt und Klima für illegal erklärt. Damit setzt eine höchste nationale Instanz ein Zeichen gegen unnötige Plastikverschmutzung und für den Erhalt des Planeten.
Mai 2023
Wenn es um Menschenrechte und Zukunftssicherung geht, nehmen wir es mit den Größten aus Wirtschaft und Politik auf. Der US-Agrarkonzern Cargill verletzt entlang seiner Lieferketten seine Sorgfaltspflicht und nimmt unserer Recherche zufolge Menschenrechtsverletzungen und weitreichende Umweltkatastrophen in Kauf. Wir gehen gegen den Konzern vor.
April 2023
Um klimaschädliche Investitionen dauerhaft einzubremsen, braucht es eine klare und solide EU-Taxonomie zur Bewertung von nachhaltigen Investitionen. Aktuell werden auch Gas und die Energiegewinnung durch Holzverbrennung als nachhaltig eingestuft und damit die Wirkung, negative Umweltauswirkungen zu reduzieren und institutionelles Greenwashing zu verhindern, verfehlt. Wir haben einen Überprüfungsantrag eingereicht, um im nächsten Schritt eine gerichtliche Klage zu ermöglichen,.
Januar
In aller Munde: Gemeinsam mit unseren französischen Partnerorganisationen Surfrider Foundation Europe und Zero Waste France verklagen wir Danone wegen seiner weltweiten Plastikverschmutzung. Das Unternehmen bemüht sich derzeit nicht ausreichend darum, seinen Plastikverbrauch und damit seine negativen Auswirkungen auf Menschen und Umwelt zu reduzieren.
Schützen Sie mit jeder Spende Menschen, die Natur und die Zukunft unseres Planeten!
Machen Sie einen Unterschied für Menschen und unsere Umwelt.
Unsere Arbeit in 2022
- Wir unternehmen rechtliche Schritte gegen den Vorstand von Shell. Diese Klage ist ein Präzedenzfall: Zum ersten Mal werden die Menschen hinter den Entscheidungen eines Unternehmens direkt in die Verantwortung genommen. Shells Unternehmensziele sind im Angesicht des Klimanotstands zukunftsgefährdend. Der langfristige Wert des Unternehmens verlangt eine Risikoanpassung und wirksame Reduktion der Emissionen. Doch die angeblichen Klimaziele des Konzerns finden keine praktische Umsetzung.
- Im Juni 2022 schlossen wir uns der Sammelklage gegen TotalEnergies wegen irreführender Werbung und Greenwashing an.
- Wir klagen gegen die britische Regierung wegen ihrer unzureichenden Klimastrategie. Konkret geht es um das Versäumnis einer Agenda, die der Klimakrise angemessen entgegenwirkt. Das Urteil, das wir erwirken konnten, zwingt die Regierung nun zur Nachbesserung der Klimapläne. Damit die Klimakrise tatsächlich wirksam bekämpft werden kann und wichtige politische Maßnahmen nicht aufgeschoben werden, überprüfen wir auch die neue Agenda.
- Im Mai 2022 forderten wir vom EU-Rat die Prüfung der aktuell freigegebenen Fischfangquoten. Die Fangbeschränkungen der EU und des Vereinigten Königreichs lagen weit über den wissenschaftlichen Empfehlungen. Es ist höchste Zeit, Überfischung zu beenden.
- Gemeinsam mit Friends of the Earth Europe, Food Water Europe und CEE Bankwatch leiteten wir rechtliche Schritte gegen die EU-Kommission ein, wegen europaweiter Bewilligung von 30 Gasprojekten mit katastrophalen Auswirkungen. Gas ist ein fossiler Brennstoff, dessen politischer VIP-Status unhaltbar ist.
- Wir schlossen uns Fossielvrij NL an, um rechtliche Schritte gegen die niederländische Fluggesellschaft KLM wegen irreführenden Marketings einzuleiten, das die „Nachhaltigkeit“ des Fliegens bewirbt.
- Im August bündelten wir unsere Kräfte mit Umwelt- und Verbrauchergruppen in den Vereinigten Staaten – für eine Klage mit Pioniercharakter. Gegen den US-amerikanischen Energieversorger Washington Gas klagen wir wegen Greenwashing im Marketing.
- Was tun, wenn die Wissenschaft feststellt, dass die Luft, die wir einatmen, viel gefährlicher ist als bisher angenommen, – die Regierung aber nichts unternimmt? Saubere Luft zu atmen gehört zu unserem Recht auf eine gesunde Umwelt. Damit das im deutschen Gesetz rechtlich verankert wird, unterstützen wir sieben Betroffene bei ihrer Klage vor dem Bundesverfassungsgericht.
Was wir in 2021 erreichen konnten
Nach 13 Jahren unermüdlichem Einsatz haben wir ein Gesetz erwirkt, dass jeder natürlichen Person erlaubt, gegen geltendes Umweltrecht verstoßende Entscheidungen der EU gerichtlich anzufechten. Bis dahin war der Rechtsweg Nichtregierungsorganisationen vorbehalten. Diese Reform ermöglicht jetzt allen Bürger*innen, die EU für ihre Untätigkeit angesichts der Klimakrise und den für Verlust der biologischen Vielfalt zur Rechenschaft zu ziehen.
Wir riefen die Greenwashing Files ins Leben, um die Werbeaussagen einiger der weltweit größten Unternehmen für fossile Brennstoffe zu untersuchen und die Realität hinter deren Greenwashing aufzudecken.
Nach unserer gerichtlichen Intervention gaben die polnischen Behörden bekannt, dass Belchatow – Europas größtes Kohlekraftwerk – den Betrieb einstellen wird und veröffentlichten einen Plan zur Schließung des Kraftwerks.
Die Europäische Kommission leitete ein neues Verfahren gegen die polnische Regierung ein. Grund sind die anhaltenden Versäumnisse zum Schutz von Europas ältestem Wald – dem Bialowieza. Der illegale Holzeinschlag konnte gestoppt werden.
In einem massiven Sieg für Großbritannien und das weltweite Klima bestätigte das Unternehmen Drax den Stopp aller Pläne zum Bau der größten Gasanlage Europas. Jetzt erwarten wir von Drax verantwortungsvolle, klimafreundliche und nachhaltige Energiepläne.
2020
In unserem Kampf gegen die Erweiterung eines Kunststoffwerks in Antwerpen erreichten wir einen ersten Sieg. Nach unserer Klage ließ der Projekteigentümer INEOS eine umfassende Umweltverträglichkeitsprüfung einleiten und die Gesamtauswirkungen der Anlage konnten nicht länger ignoriert werden.
2019
Im November kündigte die Europäische Investitionsbank an, dass sie ab 2021 keine Projekte mit fossilen Brennstoffen mehr finanzieren wird. Dies geschah nachdem sich die Anwält*innen von ClientEarth monatelang dafür eingesetzt hatten.
2018
Wir zeigten vier große britische Unternehmen beim Financial Reporting Council (FRC) an, weil sie es versäumten, in ihren Berichten an die Aktionär*innen auf die Auswirkungen und Risiken der Klimakrise einzugehen.
2017
Im November bestätigte das oberste Gericht der EU das Abholzungsverbot im Bialowieza-Wald, dem ältesten Wald Europas. Es drohte zudem Geldstrafen von mindestens 100 000 Euro pro Tag zu verhängen, wenn der polnische Umweltminister die Entscheidungen des Gerichtshofs weiterhin ignorierte. Ende November zogen sich die Holzfäller zurück.
2017
Im Mai warnten wir die Rohstoffkonzerne BP und Glencore vor dem Risiko von Anlegerklagen aufgrund mangelhafter Berichterstattung angesichts des Klimawandels. Die britische Finanzaufsichtsbehörde änderte als Reaktion auf unsere Arbeit ihre Regeln für die Risikoberichterstattung, um Risiken in Verbindung mit der Klimakrise einzubeziehen.
2016
Gemeinsam mit den örtlichen Gemeinden und anderen Aktivist*innen blockierten wir das Kraftwerk Polnoc, das größte neue Kohlekraftwerk in Europa.
2015
Wir schulen Richter*innen und Staatsanwält*innen in China in der Anwendung des Umweltrechts. Seit 2015 hat ClientEarth den Aufbau von mehr als 600 Umweltgerichten unterstützt und es wurden über 140.000 Klagen gegen Unternehmen und Regierungsstellen eingereicht, die gegen Umweltgesetze verstoßen haben.
2014
Unser EU-weites Projekt für Bürgerenergie schaffte die rechtliche Grundlage dafür, dass die Menschen Eigentümer von erneuerbaren Energien werden und zu einem saubereren, nachhaltigeren Energiesystem beitragen können.
2013
Wir gewannen unsere Klage gegen die britische Regierung vor dem Supreme Court, da sie es versäumte, gegen Luftverschmutzung vorzugehen. Klimawandel und Luftverschmutzung gehen Hand in Hand.
2013
Kohle ist die Hauptursache für die lebensbedrohliche Luftqualität in Krakau. Wir überzeugten die Behörden, die Verwendung von Kohle zum Heizen zu verbieten.
2010
Wir trugen maßgeblich dazu bei, dass ein EU-weites Gesetz zum Verbot von illegal geschlagenem Regenwaldholz verabschiedet wurde. Es reduziert CO2-Emissionen erheblich und schützt empfindliche Lebensräume.
2008
Als Reaktion auf unsere Arbeit erklärte sich die britische Regierung bereit, vor der Genehmigung neuer Kohlekraftwerke Umweltprüfungen durchzuführen. Eine neue Generation von klimaschädlichen Kohlekraftwerken wurde auf Eis gelegt.
Wir setzen das Recht als Instrument ein, um das Leben auf der Erde zu schützen. Wir arbeiten auf der ganzen Welt und bringen Recht, Wissenschaft und Politik zusammen, um praktische Lösungen für wichtige Umweltprobleme zu finden.James Thornton, Vorstand und Gründer